JIM-Studie 2020: Zuspruch für Zeitungen und Magazine

Seit 1998 wird in der JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs) in Kooperation mit dem Südwestrundfunk (SWR) das Mediennutzungsverhalten der zwölf bis 19-Jährigen abgebildet. Die Ergebnisse der Befragungen im Jahr 2020 spiegeln den Einfluss der Corona-Pandemie deutlich wider.

Im Zuge der JIM-Studie 2020 wurden Jugendliche aus Deutschland im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Im Vorfeld der Studie wurde, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, eine deutlich verstärkte Mediennutzung erwartet.

Bereits in Bezug auf die Ausstattung mit Endgeräten konnte im Jahr 2020 eine starke Zunahme beobachtet werden. Das Smartphone ist mit 94 % bei den meisten Jugendlichen seit mehreren Jahren fixer Bestandteil der technischen Ausstattung. 72 % haben einen eigenen Computer oder Laptop, was im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 7 Prozentpunkten ausmacht. Die Ausstattung mit Tablets nahm gegenüber 2019 sogar um 13 Prozentpunkte zu und liegt nun bei 38 %.

Neben den Geräten stieg auch die Nutzung dieser in der Freizeit: 90 % der Jugendlichen gaben an, Online-Videos täglich oder mehrmals die Woche zu nutzen (+6 PP zum Vorjahr). Video-Streaming Dienste wurden von 70 % der Befragten genannt (+15 PP). Führend ist mit 97 % die tägliche Internetnutzung, aber auch das Musik-hören mit 93 %. Diese Zahlen blieben gegenüber 2019 konstant.

Tageszeitungen und Magazine bekamen sowohl online als auch in gedruckter Form mehr Zuspruch von den Jugendlichen als im Vorjahr. Die Nutzung von Tageszeitungen im Online-Format legte um 6 Prozentpunkte auf 18 % zu. Printmedien konnten einen Zuwachs um 3 Prozentpunkte auf 16 % verzeichnen. Magazine wurden von 14 % der Jugendlichen täglich oder mehrmals die Woche genutzt, was einer Zunahme von 5 Prozentpunkten entspricht. Interessant ist die Verteilung dieser Zahlen auf Buben und Mädchen. Die männlichen Nutzer haben im Bereich Tageszeitungen Print (18 %) und Online (20 %) mit einer jeweiligen Differenz von 5 Prozentpunkten zu den Mädchen deutlich die Nase vorne.

Das Internet ist bei 89 % der Befragten täglicher Begleiter. Dies entspricht dem Wert des Vorjahres. Stark erhöht im Vergleich zum Vorjahr hat sich die absolute Nutzungsdauer: Diese stieg durchschnittlich um 26 % auf 258 Minuten. Die Mehrheit dieser Zeit wird von den Jugendlichen für Unterhaltung (34 %) verwendet, gefolgt von Spielen (28 %) und Kommunikation (27 %). Das Schlusslicht bildet mit 11 % die Informationssuche. Bedenklich sind Angaben in Bezug auf Hassbotschaften im Internet zu werten: 53 % der Befragten, sowohl Buben als auch Mädchen, geben an, im letzten Monat mit Äußerungen dieser Art konfrontiert gewesen zu sein. Bei den 12- bis 13-Jährigen sind es 67 %, bei den 18- bis 19-Jährigen 42 %.

Die beliebtesten Internetangebote bleiben auch im Jahr 2020 YouTube und Instagram. Relativ neu in dieser Wertung ist die App Tik-Tok, die in diesem Jahr von 10 % der Jugendlichen an dieser Stelle genannt wurde – das sind 9 % mehr als im Vorjahr. Die App verzeichnet bei der Abfragung der Nutzung für Kommunikationszwecke sogar noch höhere Zuwächse: Hier geben 33 % an, sie täglich oder mehrmals die Woche zu nutzen, was 19 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr sind. In Bezug auf die Nutzung zu kommunikativen Zwecken liegt Whatsapp mit 94 % weiterhin an erster Stelle, gefolgt von Instagram mit 72 %.

Weitere Ergebnisse der JIM-Studie 2020 können Sie hier nachlesen.

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