VÖZ-Förderpreis Medienforschung 2021 verliehen
Der VÖZ-Förderpreis Medienforschung steht unter dem Ehrenschutz des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Er wird an wissenschaftliche Arbeiten verliehen, die sich mit aktuellen und relevanten Fragestellungen der Medienbranche befassen. Zugleich sollen sie wichtige Impulse für Medienunternehmen liefern. Ziel des Preises ist es, praxisorientierte Ausbildung und Forschung an den heimischen Fachhochschulen und Universitäten zu fördern. Außerdem sollen sich Wissenschaft und Praxis enger vernetzen.
Arbeiten zu Wissenserwerb, dem Einsatz Künstlicher Intelligenz und der Beziehung zwischen Medien und Politik ausgezeichnet
In der Kategorie Dissertationen entschied sich die Fachjury unter dem Vorsitz von Matthias Karmasin für die Arbeit „Looking, clicking, learning? Knowledge effects of textual, visual and interactive elements in science-related online news.“ von Esther Greussing. Darin untersucht sie den Einfluss von Text, Bild und interaktiven Elemente in wissenschaftsbezogenen Onlinenachrichten auf den Wissenserwerb der Leserinnen und Leser.
In der Kategorie Masterarbeiten wurde Matthias Tratz für seine Masterarbeit zur „Künstlichen Intelligenz als Wegbereiter für die Automatisierung von Datenvisualisierungen. Potentiale und Hindernisse – eine empirische Analyse.“ ausgezeichnet. Tratz setzt sich darin mit den Anwendungsfeldern der Datenverarbeitung und Datenvisualisierung in Bereichen wie dem Datenjournalismus, der Medienanalyse sowie in Wissenschaft und Industrie auseinander.
Der Hannes-Haas-Nachwuchspreises wird vom VÖZ gemeinsam mit der Austria Presse Agentur (APA) und der Initiative Qualität im Journalismus (IQ) verliehen. Er richtet sich an Arbeiten, die sich mit der gesellschaftlichen Bedeutung und Verantwortung des Journalismus auseinandersetzen. 2021 geht die Auszeichnung an die Masterarbeit „Journalistische Recherche backstage: Eine netzwerkanalytische Untersuchung informeller Beziehungen zwischen Politikjournalist*innen und politischen Akteuren in Österreich“ von Thomas Rathgeb. Er setzt sich mit den Strukturen und Umgangsweisen in den informellen Netzwerken zwischen österreichischen Politikjournalistinnen und -journalisten sowie Politikerinnen und Politiker und deren Sprecherinnen und Sprechern auseinander.
Feierliche Preisverleihung mit Bildungsminister Polaschek und MISCHA-Präsident Kralinger
Die Übergabe der Preise fand im Bildungsministerium mit Bildungsminister Martin Polaschek statt. Der Minister thematisierte die wichtige Rolle von Medienforschung in Zeiten großer Wissenschaftsskepsis und Demokratiefeindlichkeit in Österreich. „Medien haben eine wichtige Rolle, wenn es um unser gesellschaftliches Zusammenleben geht. Der Umgang mit Medien muss daher schon in der Schule zentraler Bestandteil sein. Aber auch im Wissenschaftsbereich müssen wir uns mit diesem Thema noch intensiver auseinandersetzen. Die Rolle der Medienbranche für unsere Gesellschaft ist somit ein zukunftsträchtiges Forschungsgebiet und Teil vieler wissenschaftlichen Arbeiten. Gerade vor dem Hintergrund, dass in Österreich leider überdurchschnittlich große Wissenschaftsskepsis und Demokratiefeindlichkeit herrscht, bekommt dieses Gebiet eine noch größere Bedeutung. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihrem wichtigen Beitrag auf diesem Gebiet“, sagte Polaschek.
MISCHA-Präsident Thomas Kralinger betonte die Bedeutung wissenschaftlicher Innovation für die Medien, vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung. „Daher soll der Förderpreis auch ein Ansporn für einen intensiveren Austausch zwischen Wissenschaft und medialer Praxis sowie für eine verstärkte praxisorientierte Professionalisierung an Hochschulen sein. Davon profitieren beide Seiten. Die Qualität und Vielfalt der wissenschaftlichen Arbeit an den Universitäten und Fachhochschulen wird belebt und der Wissenstransfer von den Hochschulen in die Medienbranche intensiviert“, so Kralinger.